sozialestadtBeim Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ geht es neben den Elementen der klassischen Sanierung vordergründig um städtebauliche Maßnahmen zur Behebung sozialer Missstände. Sie liegen insbesondere vor, wenn ein Gebiet aufgrund der Bevölkerungszusammensetzung und der wirtschaftlichen Situation erheblich benachteiligt ist. Dies erfordert eine fachressortübergreifende Arbeitsweise.
Die Probleme der Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf werden mit einem auf Fortschreibung ausgelegten gebietsbezogenen integrierten stadtentwicklungspolitischen Handlungskonzept angegangen.
Dazu zählen insbesondere folgende Maßnahmegruppen:

  • die Verbesserung der Wohnverhältnisse,
  • die Einleitung neuer wirtschaftlicher Tätigkeiten (z. B. Förderung von Unternehmensgründungen),
  • die Schaffung und Sicherung der Beschäftigung auf lokaler Ebene,
  • die Verbesserung der sozialen Infrastruktur, insbesondere für junge Menschen,
  • der Gender-Mainstream-Ansatz,
  • eine Verbesserung des Angebots an bedarfsgerechten Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten,
  • Maßnahmen für eine sichere Stadt,
  • die Umweltentlastung,
  • der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV),
  • eine allgemeine Wohnumfeldverbesserung,
  • die Verbesserung der Stadtteilkultur sowie
  • diverse Freizeitangebote.

Aus Städtebauförderungsmitteln werden, wie bei der klassischen Sanierung, ausschließlich investive Maßnahmen gefördert. Gleichwohl gibt es in Gebieten der „Sozialen Stadt“ erweiterte Fördermöglichkeiten aus anderen Bundes- und Europaprogrammen, die auch genutzt werden.
Zur Umsetzung des integrierten Handlungskonzeptes und um die örtlichen Akteure und die lokale Wirtschaft in den Sanierungsprozess einzubinden, wurden in Mittelfeld ein Quartiersmanagement und eine Sanierungskommission vor Ort eingerichtet. Durch die paritätische Besetzung der Sanierungskommission mit aktiven Rat- bzw. BezirksratspolitikerInnen sowie BürgervertreterInnen war eine unmittelbare Anbindung an den Stadtteil gewährleistet. Durch die offenen Sitzungen der Sanierungskommission konnte jede Anwohnerin und jeder Anwohner zu dem Thema ihre/seine Meinung einbringen und den Diskussionsprozess beeinflussen. Die Sanierungskommission hat ihre Tätigkeit 2009 eingestellt, das Quartiersmanagement Mittelfeld nach einer Nachhaltigkeitsphase Ende 2010.
Zu den Sanierungsgebieten Hannovers, die nach den Grundsätzen des Programms Soziale Stadt bearbeitet werden, gehören nach dem Auslaufen der Förderung für den Stadtteil Mittelfeld noch Vahrenheide-Ost, Hainholz, Stöcken und Sahlkamp.
Allgemeine Informationen zum Programm Soziale Stadt gibt es beim Internetportal „Soziale Stadt“ des Deutschen Instituts für Urbanistik.
www.sozialestadt.de


Lokales Kapital für soziale Zwecke – LOS
Mit dem Ziel „Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten“ zu fördern wurden in Mittelfeld von 2003 bis 2007 durch das Bundesprogramm „LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke“ parallel zum Programm Soziale Stadt diverse Projekte wie Orientierungsmassnahmen für Jugendliche in pädagogischen Praxisfeldern, berufliche Qualifizierungsmassnahmen für Jugendliche, Qualifizierung von Ehrenamtlichen und Kreativitätstraining zur beruflichen (Wieder)-Eingliederung für Frauen umgesetzt.