Auf Initiative des Kommunalen Präventionsrat Döhren-Wülfel (KPR) wird am Montag, 25. November 2024, an unterschiedlichen Orten im Stadtbezirk auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht.

Da dieser Aktionstag international auch als „Orange Day“ bezeichnet wird, greift der KPR dieses Motto auf und wird dabei auch frische Orangen an interessierte Personen verteilen. In erster Linie soll jedoch für das Thema Gewalt an Frauen sensibilisiert und auf Hilfsangebote hinwiesen werden.

Mitglieder des KPR sowie weitere engagierte Personen der Kooperationspartner*innen werden an diesem Tag in der Zeit zwischen 8 und 16 Uhr in Teams in den Stadtteilen Döhren und Mittelfeld unterwegs sein, um zu informieren und freuen sich auch, von interessierten Menschen angesprochen zu werden.

Gudrun Schildt, Gemeinwesenarbeit Mittelfeld
E-Mail: gudrun.schildt@hannover-stadt.de
Tel.: 0511/168-33779


Der 25. November erinnert an mutige Frauen
Das Datum des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen geht auf die Schwestern Mirabal zurück.
Sie waren Teil der „Bewegung des 14. Juni“ gegen die damalige Diktatur in der Dominikanischen Republik, weshalb sie vom Geheimdienst verschleppt und gefoltert wurden.

Am 25. November 1960 tötete der Geheimdienst die drei Frauen nach monatelanger Folter.

Warum die Farbe Orange?
Weltweit erstrahlen prominente Gebäude am 25. November in orangenem Licht, Aufklärungskampagnen sind in Orange gehalten.

Der „Orange Day“ steht für eine positive Zukunft und für die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben.

Seit 1991 schafft die UN Women Aufmerksamkeit für Zahlen und Fakten zu geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Ist Gewalt an Frauen in Deutschland überhaupt noch ein Problem?
Bei Diskriminierung und Gewalt an Frauen geht der Blick schnell ins Ausland. Doch auch in Deutschland fehlt es an Aufmerksamkeit.
Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt.
Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.

Gewalt hat viele Erscheinungsformen
Gewalt wird oft mit Schläge, Vergewaltigung und Mord gegen Frauen verknüpft.
Allerdings beginnt Gewalt gegen Frauen schon viel früher mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen.
Meiden Frauen bestimmte Orte, Wege oder Situationen ist auch das eine Form von Gewalt – sie werden wegen ihres Geschlechts in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt.
Auch Beschimpfungen, Belästigung, Bedrohung und Kontrolle sollten als das benannt werden, was sie sind: Gewalt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zählt folgende Formen von Gewalt auf:
Häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sexualisierte Gewalt, digitale Gewalt, Stalking, Mobbing, Gewalt im Namen der „Ehre“, Zwangsverheiratung, Genitalverstümmelung und Menschenhandel.

Gewalt kann Frauen aus allen sozialen Schichten, Altersgruppen und in jeder Situation treffen:
Zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online.

Frauenhass ist gesellschaftlich tief verankert
Dass Formen von Gewalt als vermeidlich harmlos abgetan werden oder gänzlich übersehen werden, liegt an gesellschaftlich tief verankerten Überzeugungen.

Männer müssen aktiv werden
Gewalt gegen Frauen ist ein schambehaftetes Thema aus dem vermeidlich privaten Umfeld.

Dazu kommen Erzählungen über den Fremden, der nachts im Park aus dem Gebüsch springt – eine falsche Vorstellung von Gewalt an Frauen, die aber weit verbreitet ist. Dabei ist statistisch gesehen der eigene (Ex-)Partner am gefährlichsten für Frauen.
Auch und insbesondere Männer müssen sich mit gewaltbetroffenen Frauen solidarisieren und sich gegen alle Formen geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen.